Grube Rübenhahn (Neustadt/Wied)

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Grube Rübenhahn (Neustadt/Wied)
Infopunkt an der
Georoute Im Tal der alten Hütte
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Steckbrief
Abgebaute Erze: Braun- u. Spateisenstein,
Kupfererze
Erste Verleihung: 1800
Belegschaft: etwa 12 Mann
Stilllegung: 1924
direkter QR-Code zum Beitrag
www.qltr.de/qrka0053

Aus vielen mach´ eins

Das Bergwerk Rübenhahn bestand ursprünglich aus verschiedenen Einzelgruben, die später zusammengelegt, also konsolidiert wurden. Die ältesten vorliegenden Unterlagen berichten von einer Verleihung der einzelnen Bergwerke an „die Herren Remy und Freudenberg zu Raubacher Hütte“. Diese Gruben waren Oberer Rübenhahn (1800), Untere Rübenhahn (1808), Sonnenberg (1808) und Dasbacher Grube.
>br Die Grube Rübenhahn hat als eigenständiges Bergwerk keine größere Bedeutung erlangt. Betriebsberichte aus der Mitte des 19. Jahrhunderts geben eine Belegschaft von bis zu 12 Mann und eine Förderung von bis zu 639 Tonnen Brauneisenstein pro Jahr an. Die Bergwerksanlagen der Unteren (Untersten) Rübenhahn lagen unmittelbar nördlich der Autobahn A3, wo heute im Wald noch eine Schachtpinge und mehrere Schürfpingen zu finden sind. Hier trat das Erzvorkommen zu Tage und wurde oberflächennah und später über einen Schacht abgebaut.

Der Obere Stollen der Grube führte unweit des Standorts dieser Tafel in den Berg. Seine baumbestandene Halde ist im Wiesengelände noch deutlich erkennbar. Mit diesem Stollen konnte man auch tiefere Bereiche des Erzvorkommens erreichen. Von der Unteren Rübenhahn führten Verbindungsstrecken zur Oberen Rübenhahn südlich der Autobahn, die ebenfalls über mindestens einen Schacht verfügte.

1854 wurde sie mit anderen Gruben zur Grube Wilhelm zusammengelegt. Um die Grubenbaue der konsolidierten Grube zu erschließen, sollte unterhalb Schmitzhombach ein Tiefer Stollen über 430 Meter Länge gehauen werden. Hierdurch konnte das Bergwerk 40 Meter tiefer entwässert werden. Für dessen Anlage wurden neue Grundstücke über Tage erforderlich. Deren Eigentümer mochten jedoch nicht verkaufen, sodass im September 1880 die Grundstücke enteignet und die Besitzer nach amtlicher Begutachtung finanziell entschädigt wurden. 1882 hatte man den Tiefen Stollen dann bereits 481 Meter vorgetrieben, aber den vermuteten Erzgang hier nicht angetroffen. Daraufhin trieb man den Stollen bis auf 560 Meter Länge weiter vor.
Der Stolleneinschnitt und die große Abraumhalde sind heute noch im Gelände sichtbar.

Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang
Stand: 6/2022